Betze-Schnipsel: Oktober 2015

Freitag, 23. Oktober 2015

Hier und da alte Zöpfe abschneiden

1995

Fragen an FCK-Präsident Norbert Thines

Kuntz-Stück gegen Koeman - der halbe Sieg

1991

"Auf dem Platz helfen mir die Spiele des Vaters gar nichts!"

1995

Witeczek-Wirbel: In der Pfalz läuft man leichter

1992

Riesenandrang beim FCK-Saisonauftakt

1993

Riesenandrang beim FCK-Saisonauftakt

Nur Hotic fehlte gestern auf dem Betzenberg- Erstes Training am Nachmittag

KAISERSLAUTERN (pl). Die Fans strömten gestern morgen den Betzenberg hinauf, als würde der pfälzische Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern wunder was vorführen. Dabei präsentierten sich die Profis lediglich beim Foto-Termin. Grund genug aber für die Anhänger der „Roten Teufel" ihre Lieblinge einmal ausgiebig aus der Nähe zu begutachten und sich mit ihnen auf Bildern verewigen zu lassen.

Und bis auf den erkrankten Hotic hatten sich alle Profis zum offiziellen Saisonauftakt eingefunden. Der Mittelfeldspieler wurde am Blinddarm operiert und wird wohl noch geraume Zeit fehlen. Das größte Interesse konzentrierte sich - wie könnte es anders sein - auf die Neulinge. Umschwärmter Star war Andreas Brehme („ich fühle mich wie zu Hause hier im Fritz-Walter-Stadion"). Für Uwe Fuchs erfüllte sich ein Jugendtraum („das ist ein ganz besonderer Tag für mich"), und der Schweizer Fußballer der Saison, Ciriaco Sforza, blickte sich in der Fußball-Arena um: „Dieses Stadion war mit ein Grund, warum ich zum 1. FCK gewechselt bin." Torhüter Claus Reitmaier blickte entschlossen und unterhielt sich angeregt mit dem vor einem Jahr ebenfalls von den Stuttgarter Kickers gekommenen Marcus Marin, Jürgen Degen blickte nach vorne: „Ich will die Düsseldorfer Zeit schnellstens vergessen und mich neu beweisen hier beim 1. FCK."

Neu bei den Profis waren drei junge Akteure, die für die Lauterer am kommenden Sonntag im Endspiel um die deutsche Jugendmeisterschaft stehen und bei den „Lizenzern" als Vertrags-Amateure einsteigen: Marco Degen, Thomas Hengen und Stefan Caparoso. Hengen wird bei den Profis mittrainieren; ihm wird am ehesten der Sprung nach oben zugetraut.

Für Marco Haber bedeuteten der gestrige Fototermin und das erste Training am Nachmittag lediglich ein kurzer Abstecher bei seinem Arbeitgeber. Heute morgen muß er nämlich bei der Bundeswehr einrücken. Und zumindest während der sechswöchigen Grundausbildung dürfte an ein geregeltes Training nicht zu denken sein. Neu-Trainer Friedel Rausch war über diesen „Ruf zu den Fahnen" alles andere als begeistert.

Der 1. FCK verfügt über 23 Profis und drei Vertrags-Amateure. Gestern unterschrieb Axel Roos einen Einjahresvertrag und will nach eigenen Angaben einen neuen Anlauf nehmen. Laut Aussage von Noch-Vizepräsident Rainer Geye, der quasi als Manager bereits eingestiegen ist, sei der 1. FCK nach wie vor offen, was weitere Neulinge und „Abwanderer" be-trifft. Geye: „Der Transfermarkt ist jedoch bis Ende offen. Wir stehen nicht unter Druck, schnell handeln zu 'müssen." Der Kader sei bestückt auch mit jungen Spielern und nicht zu groß.

A propos junge Akteure. Christoph Dengel, im vergangenen Jahr als Neuling bereits vom Verletzungspech verfolgt (zwei Leistenoperationen), hat's schon wieder erwischt: Angina und Mittelohrentzündung. Selbst ein gerade prima bestandenes Abitur konnte das hoffnungsvolle Talent nur etwas fröhlich stimmen: „Diese Woche ist noch nichts mit Training. Vielleicht in der nächsten. Ich kann bei diesen Verletzungen und der Krankheit schon nichts mehr sagen." Derweil sich die Profis nach dem Fototermin auf den Heimweg machten, ließ sich der neue Coach Friedel Rausch geduldig mit Fans ablichten. Und mit einem Blick auf den neuen Coach meinte der ebenfalls gestern morgen anwesende Ehrenspieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Fritz Walter, mit einem vielsagenden Blick: „Also, ich habe für die neue Saison mit dem Friedel ein gutes Gefühl." Das will etwas heißen beim „alten Fritz", der ansonsten beanntermaßen nicht gerade vor Optimismus strotzt.