Kaiserslautern

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Sonntag, 12. November 2017

Eintrittskarten, aus Zeiten des Niedergangs

Leider ist von den Eintrittskarten aus den 90ern nichts mehr übrig geblieben. Bunt und groß wie sie waren, wurden daraus zu Spielende meist Betze-Schnipsel fabriziert.

So viele Auswärtsspiele habe ich gar nicht besucht, aber Spiele in München, Dortmund, Köln oder Karlsruhe wurden dann doch zum Teil mehrmals besucht.















3. Mai 2003: Eine späte 0:1 Niederlage in München war das.

Etwas Zeit für Sightseeing gab es auch. Die Olympia-Schwimmhalle, in der 1972 die Wettkämpfe stattfanden.




























Samstag, 20. November 2004: 1:3 Niederlage in München, trotz kurzzeitiger Führung durch Thomas Riedl.



















25. Mai 2004: Benefizspiel der Meistermannschaft von 1991, gegen die Oberligamannschaft von TuS Landstuhl 1981.



































Oben links, das letzte Spiel der Saison 1999/2000, als trotz Erreichen des 5. Tabellenplatzes gepfiffen wurde. 5 Heimniederlagen waren da allerdings auch dabei.





























Der größte Teil der Karten wurde zu Betzeschnipseln.


Mit der Schulklasse damals:


Freitag, 3. November 2017

Das Wunder Kaiserslautern

Die Gründe für den Erfolg des Aufsteigers: Teamgeist, psysische Stärke und ein Trainer, der mit seiner kindlichen Begeisterung ansteckt.

24. September 1997 

 
























Wenn Ratinho bei all der Euphorie in der Pfalz mal eine ruhige Minute bleibt, versucht er sich an einem Rätsel, dessen Lösung er einfach nicht finden kann. ,,Es ist kaum zu glauben, daß wir noch immer oben stehen", sagt der Brasilianer des 1. FC Kaiserslautern, „aber Fußball ist manchmal eben schwer zu erklären. Vielleicht liegt es daran, daß Spiele zu 50 Prozent im Kopf entschieden werden."

Wie Ratinho, so rätselt ganz Fußball-Deutschland über das Wunder von Kaiserslautern. Als Otto Rehhagel vor zwei Jahren mit den Bayern einen neuen Startrekord von sieben Siegen in Folge hinlegte, war das mit der Top-Mannschaft fast eine Selbstverständlichkeit. Jetzt steht der Trainer aber mit dem Provinz-Klub Kaiserslautern an der Spitze, hat sechsmal gewonnen, einmal unentschieden gespielt. Nie zuvor startete ein Aufsteiger besser in die Saison. Alle fragen sich: Sind die „Roten Teufel" unschlagbar?

Die Bremer, am Samstag der nächste Lauterer Gegner, müßten am besten wissen, wie man die Mannschaft ihres Ex-Trainers besiegt. Doch auch Karlsruhes Winfried Schäfer kannte die Schwächen. Genutzt hat es ihm nichts — 2:4.

„Harte Bälle in den Strafraum, die Spitzen steil und direkt anspielen. Dann kriegt Kaiserslautern Probleme", sagt er: "Aber die kommen mit einer so breiten Brust aus der Kabine, als könne ihnen niemand was anhaben. So mutig spielen sie dann auch, überdecken damit ihre Schwachpunkte. Es ist ganz schwer, sie zu knacken."

Nichts haut sie um. Gegen Stuttgart lagen sie zweimal zurück, gewannen trotzdem 4:3. In Karlsruhe ließ Rehhagels Elf dem 1:2-Anschlußtreffer von Häßler (50.) sofort das 1:3 von Kuka (52.) folgen. Verteidiger Martin Wagner weiß, warum: „Wir sind psychisch stark. Ein ganz wichtiger Mosaikstein in unserem Kollektiv ist Rehhagel. Er treibt uns nach vorn."

Als Einwechselspieler Marco Reich (20) kurz vor Schluß in Karlsruhe auf das leere Tor zurannte, um das 2:4 zu schießen, stürmte der 59jährige Trainer an der Seitenlinie mit, als wolle er selbst den Ball ins Netz schieben. "Otto ist wie ein Kind", schmunzelt Schäfer, „und mit dieser kindlichen Begeisterung steckt er seine Spieler an."

Jede einzelne Szene auf dem Platz lebt Rehhagel intensiv mit. Immer und immer wieder erklärt er seinen Auswechselspielern wild gestikulierend die Spielzüge und Laufwege, die sie gerade gesehen haben. Zwei Vorteile bringt dieser Anschauungsunterricht mit sich. Erstens wissen die Reserveleute, was sie tun müssen, wenn sie eingewechselt werden. Zweitens fördert Rehhagel so das Wir-Gefühl. Bei allen kritischen Spiel-Situationen springt die gesamte Bank-Belegschaft auf und fiebert mit. „Das hat Rehhagel schon in Bremen gemacht. Eine Bank, die Emotionen zeigt, hilft auch den Kollegen auf dem Feld", sagt Schäfer.

Was Rehhagel mit den Bayern-Stars nie gelang, schaffte er in Lautern. Er hat seine Profis auf eine Musketier-Mentalität eingeschworen: Einer für alle, alle für einen. Torjäger Olaf Marschall (sieben Treffer) ist sich nicht zu schade, mit seiner Kopfballstärke im eigenen Strafraum zu verteidigen, selbst wenn er dann vorn kaum noch gute Szenen hat. Da Marschall zudem sehr gut den Ball halten kann, kommt ihm eine bedeutende Rolle im Spielaufbau zu. Er legt auf Sforza ab, und der leitet mit Steilpässen auf die schnellen Spieler wie Ratinho oder Reich die Konter ein — wie den zum 3:1 in Karlsruhe.

Kaiserslauterns äußere Mittelfeldspieler, Martin Wagner und Axel Roos, tun alles, damit die gegnerischen Angreifer, wenn überhaupt, nur von den Halbpositionen flanken können. Roos und Wagner wissen: Bei Flanken von der Grundlinie oder bei steilen Pässen auf die Stürmer, wird's für Kaiserslautern gefährlich, zumal Libero Kadlec nicht mehr der Schnellste ist. Wagner: „Deshalb lassen wir nur hohe Flanken zu. Dann haben Koch, Schjönberg und Kadlec kaum Probleme. Den Rest fängt Reinke." Einer für alle, alle für einen. Diese Philosophie hat in Kaiserslautern aber noch eine ganz andere, wichtige Auswirkung. Ratinho: „Warum haben wir wohl keine Verletzten? Weil dir bei uns im Training keiner absichtlich in die Beine knüppelt, um deinen Platz zu bekommen. Es ist ein fairer Konkurrenzkampf." Überhaupt, meint Ratinho, habe er so etwas wie in Lautern noch nirgendwo erlebt. Zwar ist es eine Ausnahme, daß Martin Wagner Trainer-Gattin Beate mit Küßchen begrüßen darf. Doch auch Ratinho spürt „menschliche Wärme". Jeden Tag rede Rehhagel mit den Spielern. Es sei normal, daß jeder zu seinem Geburtstag die ganze Mannschaft einlade — inklusive Trainer.

Der hat den Spielern inzwischen viel Selbstvertrauen eingeflößt. Offiziell sprechen sie zwar vom „Kampf gegen den Abstieg". Aber sagt Rehhagel nicht immer: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz"? Libero Kadlec sieht die Realität so: „Es gibt keine Mannschaft, die besser ist als wir." Und Ratinho verrät, was Rehhagel bisher nur den Spielern erzählte: "Er sagt: ,Ihr könnt viel, viel mehr erreichen, als nur die Klasse zu erhalten.- J. Althoff

Fußball WM Mexiko 1986


Panini-Sammelalbum Mexico '86

Dafür ging im Mai 1986 mein gesamtes Kerwegeld drauf, und trotzdem wurde das Album nie voll.


























Köppel, Andi Brehme, Augenthaler, ...


























Die Argentinier hatten spätestens nach ihrem glücklichen Endspielsieg bei mit verschissen.  😊




























Auch wenn sie natürlich mit Maradona einen herausragenden Spieler in ihren Reihen hatten.



Auf Hans Peter Briegel und Andreas Brehme war ich damals besonders stolz, obwohl Brehme in diesem Sommer zu den Bayern wechselte.




















Aus der Zeitschrift Bravo stammen die folgenden WM-Schnipsel von 1986: